Wappen derer von Creytz im Hof der Rudelsburg
Ein neues Wappen leuchtet im Hof der Rudelsburg.
An der Balustrade neben dem Treppenaufgang zum Rittersaal hatten die damaligen Besitzer der Burg,
von Schönberg, im späten neunzehnten Jahrhundert die Namen und Wappen der Vorbesitzer anbringen lassen.
Darunter die Familie von Kreutz.
Für deren Wappen war aber offenbar keine Vorlage zur Hand gewesen und so ließ der Steinmetz seine
Phantasie walten.
Das Ergebnis war ein stilisiertes Kreuz im Wappenschild, über diesem ein nicht näher definiertes Tier.
Mit dem richtigen Wappen hatte das nichts gemein.
Als Eckhard von Creytz Sueviae Freiburg aus Stuttgart nach der Wende auf die Rudelsburg kam und das
Phantasiewappen sah, beschloß er sofort dies zu ändern.
Nachdem er sich die Unterstützung insbesondere des Bürgermeisters von Bad Kösen, Christoph Emus,
und des Leiters der Bad Kösener Städtischen Museen, Lutz Töpfer Franconiae Prag, gesichert hatte,
holte er die Genehmigung der Denkmalschutzbehörde ein.
Und schon bald setzte Steinmetzmeister Holger Schöne aus dem nahen Tümpling in die Balustrade eine neue
Platte ein, auf der nun das neue und richtige Wappen prangt.
Die aus der Gegend von Altenburg stammende Familie von Kreutz (auch von Creutz oder von Kreutzen bzw. von Creutzen;
heute von Creytz) hatte die Burg 1671 zusammen mit Kreipitzsch und Saaleck von den von Osterhausens erworben.
Sie blieb im Besitz der Familie, bis 1774 mit Friedrich Adolph von Kreutz der letzte männliche Abkömmling
dieses Familienzweigs starb.
Seine Erbin war seine Schwester Sophie Amalie, die mit Christian Ferdinand von Schönberg verheiratet war.
Da eine Frau kein Lehen besitzen konnte, gingen die Rechte an Kreipitzsch und Rudelsburg verloren.
Sie wurden dann an August Ferdinand Graf von Zech vergeben.
Er verkaufte sie 1795 an Heinrich Ludwig Graf von Brühl.
Und von diesem erwarb sie 1797 Ferdinand Ludwig Christian von Schönberg, der Sohn der
Sophie Amalie von Schönberg.
Die Rudelsburg verblieb bis zur Enteignung 1945 im Besitz der Familie von Schönberg und steht heute im
Eigentum der Stadt Bad Kösen.
Am 14. September 2002 war die feierliche Wappen-Enthüllung, an der zahlreiche Mitglieder und Freunde der
Familie von Creytz, darunter mehrere Kösener Corpsstudenten, sowie Vertreter der Stadt Bad Kösen teilnahmen.
Die Teilnehmer wurden zudem von Klaus Pokrant, Pächter der Rudelsburg geführt.
Lutz Töpfer führte unter Schilderung der historischen Bezüge zu den corpsstudentischen Denkmälern
auf dem Gelände der früheren Vorburg.
Jörg Schröter
Vandalia-Teutoniae,
Teutonia-Hercyniae
aus: Corps
1/2003
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